Das letzte Leuchten der Jugend

oder Was That a Kind of Love Story?

von

„. ich stehe vor dir ohne den Begriff der Liebe, vielleicht ist dieses das Unmögliche, das Unfassliche: keinen Begriff der Liebe zu haben – und dennoch zu lieben!“
Desmond, Afroamerikaner aus New York, Modell eines Berliner Malers, und Oron, der auf der griechischen Insel Santorin lebende Israeli: mit beiden jungen Männern verbindet den Erzähler eine zunehmend sich verdichtende Liebesgeschichte. Ein Jahr nach der Niederschrift eines das Malermodell beschwörenden Textes lässt der Zufall Desmond und den Erzähler aufeinandertreffen. Desmond tritt aus seiner künstlichen Bildlichkeit heraus in die Wirklichkeit eines Zusammenseins, das beide in drei jährlichen Begegnungen durch Berliner Nächte und in eine wachsende Nähe zueinander führt. Zur selben Zeit lernt der Erzähler Oron kennen, der in Frankfurt einer journalistischen Auftragsarbeit nachgeht. Während eines Aufenthalts auf Santorin im Mai und Orons Gegenbesuch in Frankfurt Ende 2001 durchleben der Deutsche und der Jude ihre ambivalente wechselseitige Anziehung, die Oron – enger in die weltpolitischen Vorgänge jener Zeit eingebunden als er preisgibt – in eine mehr und mehr bedrohlich erscheinende Fremdheit hinein entrückt.

Das Unerhörte der Begegnung mit Desmond und das Unheimliche der Verbindung zu Oron, das die Welt erschütternde Ereignis des 11. Septembers und die unkonventionelle Liebe unter Männern stürzen den Erzähler in eine tiefe Verstörung, die ihm Einblicke in die Abgründe nicht nur des männlichen Begehrens vermittelt, und der er am Ende nur als Schreibender und Liebender standzuhalten vermag.

Das letzte Leuchten der Jugend ist das so schonungslose wie fesselnde Zeugnis eines prekären Daseins, das zwischen den einander widerstreitenden Kräften Kunst und Politik, Liebe und Begehren, Leben und Schreiben, Du und Ich seinen Ort sucht.