Glock’n’Roll

Eine Jugend im Schatten der Martinskirche

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Friedrich Brandl erzählt von seiner Teenagerzeit im Amberg in den 1960er Jahren: Die Jugendzeit damals war noch so viel anders als heute. Fritz lebt „im Schatten der Martinskirche“, in den Jugendgruppen der Pfarrgemeinde fühlt er sich aufgehoben und behütet, aber die strengen katholischen Moralvorstellungen hindern ihn auch ein Stück weit, sich frei zu entfalten. Er geht auf in seiner Rolle aus Ministrant und Gruppenführer. Und er entwickelt noch eine zweite Leidenschaft: Gerne tanzt er Rock’n’Roll, spielt Gitarre und gründet mit ein paar Freunden sogar eine eigene Skiffle-Band.
In den kurzweiligen Teenager-Geschichten spiegelt sich die Zeit in den Jahren 1959-1965 wider. Nach den Entbehrungen der Kindheit der Nachkriegszeit wird nun das Wirtschaftswunder in den 60er Jahren spürbar. Die Familie zieht in eine größere Wohnung, Fritz hat ein eigenes Zimmer, seine älteren Geschwister laden Freunde ins Wohnzimmer zum Tanzen ein. Brandl erzählt jedoch auch von Brüchen und Umbrüchen: Als 15-Jähriger schmeißt er die Schule und fängt eine Lehre an; er verliebt sich zum ersten Mal. Mit 19 verlässt er seine Heimatstadt.
Mit Glock’n’Roll knüpft Friedrich Brandl an seine autobiographische Erzählung „Ziegelgassler“ an. Dort beschrieb er in knapper, klarer Sprache seine Kindheit in den 50er Jahren und fing dabei das Lebensgefühl nach dem Zweiten Weltkrieg in der bayerischen Provinz ein.