Zwischen Brücken

Roman

von

Josef Mostbauer

ZWISCHEN BRÜCKEN
Roman.

Steyr, Herbst 1969. Johnny Winter, 18 Jahre, besucht die letzte Klasse des Gymnasiums. Seine schulischen Leistungen lassen zu wünschen übrig. Ob er die Matura im nächsten Jahr schaffen wird, weiß er nicht. Nina, in die er sich verliebt hat, bleibt für ihn unerreichbar. Zukunftsperspektiven sieht er keine. Seinen Freunden geht es ähnlich.
Zuhause verkriecht Johnny sich gern in sein Zimmer, versucht sich im Gitarrespiel, kramt in alten Fotos. Er findet eine Schachtel mit Bildern aus der Kriegszeit des Vaters. Die Fotografien ziehen ihn an, immer wieder studiert er die kleinen Schwarz-Weiß-Bilder.
Bald darauf verliert er zwei Freunde: Einer wendet sich einer Sekte zu, ein anderer den Drogen.
Die Sixties gehen mit einem Ausflug zu Freunden zu Ende. Silvester – es wird gesungen, getrunken, gleacht. Zu später Stunde wollen alle mit Plastiksäcken im Schnee zu Tal rutschen. Dabei kommt es zu einem Unfall, der gerade noch glimpflich ausgeht. Am Ende gibt es blutige Gesichter und Hände – die Zukunft bleibt offen.

In einer zweiten Handlungsebene ist Johann (Johnny) Winter an die fünfzig und Filialleiter einer Bank Anfang des dritten Jahrtausends.
Winter lebt ein bürgerliches Leben. Er ist seit vielen Jahren mit Nina verheiratet, hat mit ihr zwei Kinder, Martina und Georg. Aber sein Leben verläuft nur scheinbar harmonisch. Bei einer ärztlichen Kontrolle erfährt er, dass er an einem Aneurysma leidet, das so schnell wie möglich operiert werden muss.
Winter gerät nun völlig in die Krise. Er sieht sein Leben als beendet bzw. findet er immer mehr Parallelen zwischen seiner Situation und dem Kriegsgeschehen im Nahen Osten – auch er befindet sich im Krieg. Aber er übersteht die schwierige Operation gut. Er kommt auf Rehabilitation nach Bad Ischl. Aber auch dort verfolgen ihn Bilder vom Krieg – bis er in einer Situation – er wird frühzeitig pensioniert – erkennt, dass es an ihm liegt, die Waffen niederzulegen. Er beschließt für sich einen Waffenstillstand. Wieder zuhause, wenige Tage vor Silvester, räumt Winter den Keller auf. Dabei stößt er auf seine alte Dunkelkammerausrüstung und die Schachtel mit den Kriegsfotos des Vaters.
Am Ende scheint Winter sich gefasst zu haben, indem er seine Liebe zur Fotografie wiederentdeckt. Sie hilft ihm, die Welt in Ausschnitten, die er auswählt, zu erfassen.