Jedem das Seine

Ein neuseeländischer Berlin-Roman

von

Im eisigen Winter des Jahres 1989 reist der neuseeländische Historiker Martin Stephenson nach Berlin. Seiner Frau und seinem Sohn erzählt er, für sein Buch über deutsche Entdecker und Abenteurer in Neuseeland forschen zu wollen, aber eigentlich ist er auf der Suche nach Spuren seines stets glorifizierten Vaters, der als Bomberpilot im Zweiten Weltkrieg über Berlin für die Freiheit gestorben sein soll. Zugleich bietet ihm die Reise eine Möglichkeit zum Ausbruch aus seinem zunehmend in Routine erstarrten Leben in Neuseeland. Bei seinen Recherchen stößt Martin auf Ungereimtheiten und deckt schließlich die Wahrheit hinter der Legende auf. Er beginnt eine leidenschaftliche Affäre mit seiner Deutschlehrerin Ursula Lévi, für die er bereit ist, sein bisheriges Leben in Neuseeland hinter sich zu lassen. Doch auch auf Ursula lastet ein dunkles Kapitel der Vergangenheit, das ihre Beziehung zu zerstören droht. Währenddessen werden sie selbst zu Zeugen eines dramatischen historischen Ereignisses, als die Berliner Mauer fällt…

Philip Temple, der in England geboren wurde und im Alter von 18 Jahren nach Neuseeland übersiedelte, hat einen vielschichtigen Roman geschrieben, in dem er mit der Distanz des Besuchers vom anderen Ende der Welt seinen Blick auf die deutsche Geschichte richtet und sich gleichzeitig mit den eigenen Wurzeln befasst. „Jedem das Seine“ handelt von der schwierigen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, von Verklärung und Verdrängung, Liebe und Entfremdung. Es ist eine Auseinandersetzung mit den bis heute sichtbaren Narben der Geschichte des 20. Jahrhunderts, eine Liebesgeschichte und zugleich auch ein Berlin-Roman, der mit den Augen des Besuchers aus Übersee eindrucksvoll die Atmosphäre der Stadt im letzten Jahr der Mauer beschreibt.

„Ein kompakter, provokanter, überzeugend detaillierter und kraftvoller Roman, der die zeitgenössische Literatur bereichert.“
– New Zealand Herold