Schwätzen und Schlachten

Roman

von

Hier geht es nicht zur Sache, hier wird lange gefackelt, hier wird um den heißen Brei herumgeredet, hier werden viele Worte gemacht – und es ist ein Riesenspaß. Auch wenn es mit der dramatischen Ankündigung beginnt, dass jemand umgebracht werden wird und drei junge Kerle sich als Detektive beweisen müssen, die nicht dazu taugen.Es gibt ein Hausmusiktrio, jede Menge Ungereimtheiten und ein Muster aus Raute, Fliege, Sechseck, Fünfeck, Zehneck, das den Schlüssel zu allem bilden könnte, wenn … ja, wenn Stanjic, der Österreichflüchtling, Glaser, der Mann aus den Neuen Medien, und von Sydow, der sich nach den Frauen verzehrt, ohne je eine zu bekommen, sich nur ein bisschen besser als Detektive eigneten – und eins und eins zusammengezählt hätten. Dazu eine Erzählerin, die Teil des Geschehens ist und sich nach Kräften bemüht, den Überblick zu behalten, während ihr Lektor ihr ständig mit seinen Ideen in die Quere kommt. Aber, wie er leutselig anmerkt: »Drei Hochzeiten und ein Mord, das klingt doch nach einem prima Buch!«Verena Roßbacher erschafft einen ganz eigenen Kosmos, in dem ihre monomanischen Figuren darum ringen, ihre Sicht der Dinge mit der allgemeinen Verfasstheit der Welt zusammenzubringen. Voller Komik, Skurrilität und Lust an der zielführenden Abschweifung wird hier erzählt, und etwas Großes entsteht: der Diskurs- und Gesellschaftsroman unserer Zeit.