Gedankenfuge

von

Bei den in ›Gedankenfuge‹ vorgelegten Texten handelt es sich um Zeugnisse eines work in progress: um die Typoskripte (in sich) abgeschlossener Stoffe sowie sämtlicher von Dürrenmatt für mögliche Folgebände der ›Stoffe‹ geplanten und von ihm zwischen 1987 und Ende 1990 mehrfach erweiterten und überarbeiteten Essays und Erzählungen aus dem Nachlaß. Abgedruckt sind die Reinschriften der jeweiligen letzten Fassung.
Friedrich Dürrenmatt: »Der Versuch, die Geschichte meiner ungeschriebenen Stoffe zu schreiben, zwang mich, die Geschichte einiger meiner geschriebenen Stoffe zu rekonstruieren. Indem ich meine alten Fabeln aufgriff, griff ich mich selber auf, allzusehr bin ich mit meinen Stoffen verwoben und in sie eingesponnen. Mein Irrtum, mein Schreiben sei dem gewachsen. Allzu leichtfertig ließ ich mich auf ein Unternehmen ein, dessen Ende nicht abzusehen war. Es ging mir wie mit dem ›Turmbau zu Babel‹, den ich einmal plante und begann: ich mußte ihn abbrechen, um mich von ihm zu befreien. Was blieb, sind meine Trümmer.«