Alles bestens

von

Je skrupelloser, desto erfolgreicher – ist das nicht die Maxime der urban professionals, die den Ton angeben in Wirtschaft und Gesellschaft? Ralph Hammerthaler zeichnet in seinem Roman das Bild eines Mannes, der in frühen Jahren alles erreicht hat: „Es lief alles bestens.“ Es läuft so gut, dass alles schal zu werden beginnt. Einzig die Gespräche mit seinem Freund Lorenzo wecken noch sein Interesse, ihr ausschließliches Thema: die Liebe. Gelten hier die gleichen Gesetze wie in der Geschäftswelt? Gibt es einen heimlichen Liebescode, der einem alle Türen öffnet? Ist Liebe überhaupt dauerhaft möglich? Hammerthaler erzählt die moderne Geschichte eines Verführers, der die Welt ausschließlich als Aufforderung zum Konsum begreift und daran zugrunde geht. Fantasie und Realität geraten ihm zunehmend durcheinander, was seinen Blick auf Berlin, auf die Veränderungen in der Stadt und auf soziale Brüche zwischen Ost und West nur noch schärfer macht. Ein besonders perfider Plan soll ihm einen letzten Kick verschaffen: nach allen Regeln der Kunst macht er sich an Lorenzos Freundin heran… Ralph Hammerthalers Roman liest sich wie das literarische Porträt einer Generation, die die Ökonomie als Lebensgefühl verinnerlicht hat. Ihr Motto: Alles bestens.