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Gedichte

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Fred Kurers Gedichte in „St. Gallen & andere Liebschaften“ sind nicht nur manchmal spöttische, dann wieder heitere und selten sehr ernst gemeinte Liebesgedichte an eine Stadt oder an eine Lady — immer sind sie auf eigenwillige und erfrischende Weise am Puls unserer Zeit. In ihnen überschneiden sich das Globale und das Lokale in manchmal geradezu unerwarteter Weise. Schriftdeutsche Gedichte gelingen dem St. Galler Poeten ebenso wie Verse uf Sanggaller Mundart. Bald berichten seine Gedichte und Texte von den Reisen des weltläufigen Autors, dann wieder spürt er das Nahe auf, besingt den Säntis oder einen Hügel. Auf alle Fälle: Welthaltigkeit und Provinzielles, beides holt er ständig ins Gedicht. Doch so gekonnt er von all seinen Erfahrungen, seinen Erlebnissen berichtet, immer vermag Kurer Eigenes zu relativieren und ins Wort zu transportieren. Als belesener Autor versteht er sich auf das witzige Spiel mit Formen und bringt mit erhobenem Zeigefinger Möchtegerndichtern bei, wie sie Gedichte schreiben sollen. Aber Sanggale lässt ihn zu unserer und gewiss auch Ihrer Freude auf beschwingte Art doch niemals ganz frei. Darum, Fred Kurers Sanggale möge noch lang leben! Solche Gedichte, ironisch, gar spöttisch oder ernst daherkommend, wir meinen: die Welt braucht sie.