Zimt

Gedichte, zweisprachig. Aus dem Bulgarischen von Henrike Schmidt

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„Zimt“ ist flammendes Liebespoem und zugleich kritische Reflexion über die Möglichkeit der Kunst. Zwei Frauenfiguren verkörpern die Ambivalenz der Liebe: Dem imaginären „Zimt-Mädchen“, das als die Laura eines modernen Petrarca daherkommt, steht die lebensweltliche Gergana entgegen, deren Verblühen in der Banalität des Alltäglichen den Tod der Kunst hervorruft. Elin Rachnev preßt der im Kitsch erstarrten Liebeslyrik neue Lebenssäfte ab. „Zimt“ stellt den Versuch dar, gegen die Unmöglichkeit eines zeitgenössischen Liebespathos anzuschreiben. Und ermöglicht dadurch die Hingabe an den Text: Starker Rhythmus, überbordende Bilder, Metaphern und Verweise auf Musik und Kino steigern im Leser das Tempo der Wahrnehmung – letztlich aber geht es einzig und allein um den Rausch der Liebe. Und seine Enttäuschung. Im Jahr 2008 in Sofia erschienen und illustriert mit Zeichnungen des Künstlers Koljo Karamfilow, wurde Zimt schnell zum poetischen Kult-Buch.