brüchiges eis der wärme

gedichte und kurzprosa 2003-2005

von

Bereits ihren zweiten Gedichtband legt die Barnstorfer/Eydelstedter Autorin Olga Komlyk nun im Vechtaer Geest-Verlag vor. Als völlig unbekannte Autorin gestartet, schaffte sie mit ihrem ersten Band ‚aus dem spiegel gebundene augen’ bereits den Durchbruch und fand mit ihrer Lyrik bereits ein großes Publikum, das gespannt auf den zweiten Band wartete, der, sei dies vorweggenommen, die Erwartungen übertraf.
Die Sprache des zweiten Bandes ist noch präziser geworden, teilweise auch schärfer (die hände/ekeln sich/an froschhaut/auf dem weg). Die Arbeitsweise der aus der Ukraine stammenden Autorin, die mittlerweile seit 10 Jahren in der Bundesrepublik beheimatet ist, ändert sich gegenüber dem ersten Band, mit Ausnahme einiger Gedichte, die stärker intellektuell ausgerichtet sind (Gedichte um Paris), nicht. Kurze, prägnante Bildlichkeiten, in überraschender Weise kombiniert entfachen ihre Wirkungsabsicht im Leser, lassen Alltägliches plötzlich anders erscheinen, erfühlen (in der faust sitzen/betteln/dass sie endlich aufgeht/und ich entfliehen kann).
Erfreulicherweise erweitert Komlyk ihre Lyrik diesmal um kurze Prosastücke, die in ähnlicher Intensität gearbeitet sind.
Ein Band, der sicherlich den Leserkreis der Autorin noch erheblich erhöhen wird.