mdv lindenblatt

Gedichte

von ,

Die 80 Gedichte, die zwischen 1985 und 2005 entstanden sind, bewegen sich in sprachlichem Grenzland. Die einzelnen Elemente der Bildsprache scheinen zunächst einfach begreifbar, doch meint man immer wieder, durch das kristallklar Gesagte wie durch Durchsichtiges hindurchzuschauen. Im so Entrückten, sich Entziehenden gelingt es der Dichterin, elementaren Bewegungen nachzuspüren, Zustände des Verharrens genau zu registrieren und geheimnisvoll Zurückgehaltenes erfahrbar zu machen. Es vollziehen sich Übergänge, in denen die Veränderlichkeit alles Seienden offenbar wird. Dabei bleibt die sensible Dichterstimme nicht im hermetischen Register und in leisen, unauffälligen Naturbildern verborgen, sondern wagt sich immer deutlicher in den Raum – ‚den bordstein/ überschreitend/in die glitzernden/fahrbahnen‘.