deutscher lyrik verlag

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Albert Einstein (1879-1955) hat einmal gesagt, der moderne Mensch habe es verlernt zu denken. Das mag durchaus zutreffen. Doch liegt es allein am Menschen? Denken hat viel mit Freiheit zu tun. Mit zunehmender Einschränkung derselben dürfte es das Denken tatsächlich schwerer haben sich zu behaupten. Zudem ist zu beobachten, wie viele Menschen heute falsche oder kaum nachvollziehbare Schlüsse aus Aussagen oder Fakten ziehen. Gegenüber Kants anthropologischen Hauptfragen ist heute eine Verlagerung der fundamentalen Fragestellung eingetreten: Kann der Mensch noch glauben? Kann er noch lieben? Kann er noch hoffen?
Der Schwerpunkt liegt heute stärker auf einem Können denn auf einem Dürfen oder Sollen, wobei Können hier eher gemeint ist als Fähigkeit denn als Möglichkeit. Zu diesem Unvermögen des Könnens kommt das von Einstein festgestellte Unvermögen hinzu. Dieser Band sucht diesen komplexen Befund zu erheben und Antwortversuche zu geben. Er versteht sich als poetisch-philosophische Sozialutopie. Wer wirklich zu denken beginnt, wird durch das Denken selbst bestimmt und über sich selbst hinausgeführt in eine neue Praxis der Humanität.