Holder die Polder

Oden, Elegien, Andere

von

Nach Klopstock, nach Hölderlin und nach 200 Jahren ohne, sind hier wieder Oden zu lesen, in wüster Zerstückelung und doch in bester Ordnung auch: die Teile eines Sprach- wie Körpers, gestückelt und verteilt über das ganze Gedicht und von diesem zusammengehalten, vom Gedicht gebunden. Wenn die radikale Fragmentierung und Auflösung die Signatur unserer Zeit ist, erweist sich der Sinn und der Wert gebundener Rede: zu erhalten, was zutiefst und zuinnerst bedroht ist. Keine Konservation also, die am schon immer Idyllischen ansetzt, sondern im festen Fluß des sichern Metrums wird bewahrt, was wirklich gefährdet ist. ‚Die Oden Allemanns scheinen auf den ersten Blick jede Form des Erhabenen zu parodieren und zu persiflieren. Bei genauer Lektüre jedoch kehrt es, vielfach gebrochen, segmentiert, in den Oden-Text zurück: als Sinn, als (Liebes-)Geschichte, als Sprachphantasie, im (fast durchgehenden) Duktus des Anredens. Es läßt sich sogar behaupten, das verschüttete Erhabene gehöre zu den schönsten Geheimnissen dieser neuen, überraschenden Oden-Dichtung.‘ (Heinz Schafroth in „manuskripte“)