edition fischer

Lyrik

von

Die Kilombero Ebene liegt im Südwesten Tansanias.
Sie wird hufeisenförmig von Bergen umgeben: den
Udzungwa Bergen im Norden, der Kipengere Range
im Westen und den Mahenge Bergen im Süden. Lugala,
wo Dr. med. J.M. Pönnighaus seit 2002 ein kleines
Krankenhaus (mit 137 Betten) leitet, liegt im Südwesten
dieser Ebene. Der Kilombero Fluß, der anfangs
Mnyera heißt, entspringt in der Nähe von Njombe in
der Kipengere Range. Einer seiner Zuflüsse ist der
Furua, der in der Nähe von Lugala vorüberfließt und
für J.M. Pönnighaus immer wieder Ziel von Ausflügen
ist. Es gibt nur eine Straße, wenn man den Feldweg
denn Straße nennen will, die von Nordosten, vom 150
km entfernten Ifakara her, Lugala erreicht. Die Straße
endet in Lugala, auch wenn es auf manchen Karten
phantasievoll eine Weiterführung dieser Straße nach
Ngalimia und Taveta gibt. Es gibt keine Stromversorgung
und keine Telefonverbindung in Lugala. Die
Leute bauen vor allem Reis und Mais an, Teile der
Kilombero Ebene sind aber auch noch gänzlich unbewohnt.
Krokodilbisse, nicht Autounfälle (!), sind die
häufigste Ursache für schwere Verletzungen bei Patienten.
Ansonsten ist Malaria die Todesursache in der
Kilombero Ebene, die nur langsam von AIDS eingeholt
wird.
Jörg M. Pönnighaus wurde 1947 in Ost-Westfalen
geboren. Nach Abschluß eines Medizinstudiums und
entsprechenden Vorbereitungszeiten ging er 1975
nach Sambia, wo er als Distriktarzt in Namwala, in der
Südprovinz, arbeitete. Es folgte eine Weiterbildung in
London, anschließend baute J.M. Pönnighaus ein
Lepra- und Tuberkulose-Forschungsprojekt im Norden
Malawis auf. Dieses leitete er bis Anfang 1993,
dann wurde es Zeit, wieder nach Deutschland zurückzukehren.
Freunde ermöglichten ihm eine Ausbildung
zum Dermatologen an der Universitäts-Hautklinik in
Homburg (Saarland). 1996 ging J.M. Pönnighaus als
Oberarzt an die Hautklinik des Vogtland-Klinikums in
Plauen (Sachsen). Dort blieb er bis Ende 2001, Anfang
2002 ist er nach Afrika zurückgekehrt, dieses Mal nach
Tansania.