Gedichte werden nicht aus Ideen gemacht, sondern aus Worten, aus den Bausteinen, die die 26 Lettern des Alphabets bilden. Doch Buchstaben sind Nomaden. Sie entfalten – wie im Anagramm – ihr Eigenleben und suchen nach neuen Konstellationen. Seit jeher verspüren die Lettern eine starke Affinität zum Reich der Zahlen. Hier regieren Codes und Chiffren. Mit Textverschlüsselungen arbeitet nicht nur der Geheimdienst, sondern auch die Zahlenpoetik. Dabei entstehen Ponderabilien, gewichtete Worte. Das spezifische Gewicht eines Wortes errechnet sich aus der Summe seines Buchstabenwerts. Dabei gilt das Schema A=1, B=2, C=3 usw. bis Z=26. So kommt das Wort »Zahl« auf das spezifische Gewicht von 47 (Z=26, A=1, H=8, L=12). Aus der Allianz von Buchstabe und Zahl ergeben sich eine Vielzahl experimenteller Anordnungen, die für alphanumerische Textkompositionen fruchtbar gemacht werden können. Bei der Arbeit an den »Gewichteten Gedichten« dient dem Autor ein von ihm selbst entwickeltes Wörterbuch – der alphanumerische Thesaurus –, in dem er den eigenen Wortschatz nach Zahlenwerten rubriziert hat. Der Thesaurus umfasst derzeit etwa 12.000 Begriffe und wird ständig weitergeführt.
- Veröffentlicht am Dienstag 26. November 2024 von Elfenbein
- ISBN: 9783932245701
- 160 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik