Ein freier Tag im April

Gedichte. Mit einer Miszelle von Michael Krüger

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Die Stärke der polnischen Literatur ist die ihrer Dichter – und Piotr Sommer ist einer der profiliertesten unter ihnen. Ohne große Worte, mit Leichtigkeit und Ironie, wirft er wie flüchtig ein Licht auf die dämmrige Szenerie unserer Existenz. Seine Lyrik ist Gespräch, leichtes Parlando, der Ton ein unverkennbarer Sound des Einfachen, wie nebenbei Hingesagten. Und doch ist diese Schlichtheit eine nur scheinbare. Sommers Umgang mit der Sprache der öffentlichen Rede, der Straße und der poetischen Epiphanie ist ein ganz und gar virtuoser. Seine Vorliebe gilt dem konkreten Ding, denn „alle Erinnerung verdanken wir den Gegenständen / die uns fürs Leben bei sich aufnehmen und / uns zähmen – mit Berührung, Geruch / und einem Rascheln“.