Hänschen und die kleinen Tiere

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Hänschen wurde in einer Zeit während des 2. Weltkrieges in Schlesien geboren als sich die Kämpfe in Russland immer weiter von Deutschland entfernten. Dann aber wurde die Heimat von der Front überrollt. Als das Kind nach Kriegsende wieder in sein Dorf zurückkam, hatte sich alles, aber auch alles verändert. Viele Häuser waren zerstört. In den meisten anderen Anwesen ließen sich soeben polnische Neusiedler nieder, so dass für ihre deutschen Eigentümer kein Platz mehr war. Die meisten wurden vertrieben. Auch Hänschens Geburtshaus war betroffen, doch gab man sich vorläufig mit einer polnisch-deutschen Teilung zufrieden. So konnte Mama die Stellung halten. Sie sagte immer: „Der Papa kommt wieder!“

Polen und verbliebene Deutsche mussten sich arrangieren. Im umkämpften Dorfboden lagen noch viele Minen, so dass die Ernte ausblieb … und der Hunger wurde jahrelang für alle ein böser Gevatter. Die großen Tiere existierten ohnehin nur in der Erinnerung, denn sie sind die ersten Kriegsopfer gewesen. So wurden die kleinen Tiere zur Zielscheibe alter und junger Jäger, und zwar so lange … bis auch sie ausgerottet waren. Und an allem waren der Krieg und der Hunger schuld.

Der alte Hans erzählt jedoch nicht nur deswegen, sondern weil er vor allem daran erinnern will, dass gerade die wehrlosen kleinen Tiere darunter besonders litten. Wenn Menschen in Not geraten, sind Tiere oft ihre ersten Opfer. Und diesen unschuldigen Kreaturen möchte der Autor hiermit ein Denkmal errichten.

Eine Besonderheit in „Hänschen und die kleinen Tiere“ mögen die Schwarz-Weiß-Fotos sein, die fast alle aus Hänschens Zeit und von den Orten seiner Taten stammen und so für die Ereignisse vor fast 70 Jahren sehr authentisch sind. Dem Team von pixabay.com sei gedankt, denn viele der computergestützten Illustrationen des Autors sind den kostenlosen Fotovorlagen aus dessen Internetseite zu verdanken.