Ich komme aus Halen … und du?

Ein Schreib- und Buchprojekt der Grundschule Halen in Zusammenarbeit mit dem Geest-Verlag

von

„Als ich ausgeschlossen wurde beim Spielen, waren meine Gefühle sehr traurig. Außerdem habe ich mich sehr einsam gefühlt“, schreibt Julietta aus der zweiten Klasse auf die Frage, ob sie sich schon einmal ausgeschlossen gefühlt habe.
Die Frage nach den Gefühlen, wenn man ausgeschlossen, allein oder fremd ist, war nur eine der vielen Fragen, mit denen sich die fast 100 Kinder der Grundschule Halen an einem ganz beson­deren Schreibtag zum Thema ‚Fremd sein‘ auseinander­setzten. In diesem Buch findet man eine Auswahl der Texte, die an diesem Tag entstanden.
Wie zahlreiche Texte von Eltern und Großeltern, die auch für dieses Buch ge­schrieben wurden, in diesem Buch zeigen, ist die Ansiedlung in diesem und auch vielen anderen Dörfern dieser Clop­penburger Region nicht allein eine aktuelle Ent­wicklung. Die Ansiedlung von Flüchtlingen aus Ostpreußen und Schle­sien unmittelbar nach Kriegsende, die der Spät­aus­siedler aus Russland seit etwa 20 bis 30 Jahren und der immer wie­der erfolgende Zuzug aus den Städten und den Dörfern der umliegenden Regionen nach Halen offenbart, dass die Notwendigkeit zur Integration neuer Einwohner ein perma­nenter Prozess war und ist.
Kindern soll, dies eine erklärte Aufgabe der Schule, über die Auseinandersetzung mit Ge­fühlen eigener Fremdheit be­wusst werden, wie wichtig die Hilfestellung anderer Men­schen bei der Integration in schul­isches und dörfliches Leben ist. Lea aus der 3. Klasse beschreibt in ihrem Gedicht, wie es nicht sein soll:
„Ganz viele fremde Leute schauen mich an,
als ob an mir was Falsches dran.
Ganz viele schimpfen mit mir,
doch keiner redet mit mir.
Ich bin hier nicht zu Haus,
oh, welch ein Graus.
Manchmal fühl ich mich allein,
das muss nicht sein.“