Günter Ullmann schafft es auch in diesem Buch, wichtige Realitäten aus dem Alltag der Kinder zu poetisieren. Mal sind es mehrstrophige Gedichte, die jede Grundschule, jeden Kindergarten und auch das Elternhaus geradezu zum Vorlesen einladen und die Musikalität seiner Sprache zu einer Vertonung zu nutzen. Mal sind es Vierzeiler oder andere Kurzgedichte, die jedes Kind rasch beherrscht, um sie aus Spaß an dem Spiel mit Worten oder als Abzählreim zu nutzen:

Der April, der April
heißt Eulenspiegel, Till.
Er wirft dir Regen ins Gesicht,
doch selber wäscht er sich nicht.

Der Band zeichnet sich zudem durch seine thematische Vielfalt aus. Lustiges, Nachdenkliches, buntes Treiben, von den Jahreszeiten, über Berufe, über Blumen und Tiere, Schlaflieder dürfen nicht fehlen. Da geht es um das Träumen und Wünschen, reimt er, wie das Kind den Erwachsenen ins Bett bringt, doch fehlt auch nicht das Gedicht über die Trauer. Wie es dem Autor mit der Sprache gelingt, das aus Kindersicht Wesentliche fast spielerisch zu kristallisieren, so setzt die junge Zeichnerin Kathrin Kreim dieses Wesentliche in liebevolle Grafiken um, die den Grundcharakter des Buches noch einmal verstärken. Hier wird unsere Welt mit Kinderaugen gesehen, wie sehr können wir Erwachsene davon lernen.

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