Was war Aufklärung?

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Seit in der „Berlinischen Monatsschrift“ 1783/84 die Frage diskutiert wurde, was Aufklärung sei, steht die Aufklärung über die Aufklärung zur Debatte. Gegenwärtig, da so viel über das Ende und das Scheitern der Aufklärung, über den Fehlschlag der Modernisierung gesprochen wird, ist diese Diskussion von neuer Aktualität. Rudolf Vierhaus versucht, das Profil der europäischen, insbesondere der deutschen Aufklärung unter den sozialen und kulturellen Bedingungen des 18. Jahrhunderts nachzuzeichnen, ihre Bedeutung für die Formierung der „modernen Welt“ zu bestimmen und das oft so geschlossen dargestellte Bild der Aufklärung kritisch zu differenzieren.
Mit den Kleinen Schriften zur Aufklärung legt die Lessing-Akademie im Sinne ihrer Aufgabenstellung einzelne zeitgenössische Texte und kleinere Abhandlungen zur Erforschung von Leben, Werk und Zeit Gotthold Ephraim Lessings und der Aufklärung in allen ihren Erscheinungsformen, ihrer Wirkung und Bedeutung bis in die Gegenwart vor. Die Schriften wenden sich nicht allein an wissenschaftliche Interessenten, sondern auch an einen breiteren Leserkreis und sollen dazu beitragen, die geschichtliche Entwicklung und den normativen Gehalt der Aufklärung als intellektuelle, politisch- moralische, prinzipiell auch soziale Reformbewegung besser zu verstehen und zutreffend zu würdigen. Das erscheint um so notwendiger, als die Aufklärung, die am Anfang der „modernen Welt“ steht, bis heute kritisch auf ihre Legitimität und ihre Auswirkungen befragt wird.
Die Reihe steht für unterschiedliche Themen und Weisen der Darbietung offen und wird in lockerer Folge fortgesetzt.