Geschichte als Trost

Isaak Iselins Geschichtsphilosophie

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Die Geschichtsphilosophie eines Isaak Iselin (1728-1782) ist doch eigentlich kein Thema. Jedenfalls lautet so der Tenor jener philosophiehistorischen Nachschlagewerke, die in Nebensatz oder Fussnote des Basler Aufklärers noch gedenken. Bei näherem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass die Beschäftigung mit Iselins Geschichtsphilosophie – hauptsächlich dokumentiert in seiner seit 1764 mehrfach aufgelegten Geschichte der Menschheit – nicht nur aus lokalpatriotischen Gründen von Interesse ist. Geschichte als eigentlicher Bereich des Menschlichen wird bei Iselin zu einem Gegenstand der philosophischen Reflexion und zu einem Mittel der Sinnstiftung, der Daseinsorientierung. Dazu entfaltet er eine alle Bereiche des menschlichen Lebens umfassende Fortschrittserzählung.

Mit Iselin gibt es einen Aufklärungsdenker wiederzuentdecken, der einen wichtigen Beitrag zur denkerischen Durchdringung von Geschichte und Geschichtlichkeit geleistet hat. Das vorliegende Buch skizziert Wege, die zu einem originellen Aufklärer zurückführen. Ein Aufklärer, der sich auch heute noch zu lesen lohnt.

Im Jubiläumsjahr der GGG, 225 Jahre nach der Gründung der Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige (1777) in Basel durch Isaak Iselin, gedenkt auch der Verlag Schwabe gerne des grossen Basler Philanthropen.