Sein und Bewußtsein

Erörterungen zur Erkenntnislehre und Metaphysik in einer Gegenüberstellung von Aristoteles und Kant.

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Sein und Bewußtsein, zwei Kernbegriffe der modernen Bewußtseinsphilosophien, vor allem seit Kant, werden von diesen immer im Gegensatz zur traditionellen Metaphysik bestimmt, obwohl sie ihr der Sache nach entstammen. Die vorliegende Untersuchung beabsichtigt, in einer Gegenüberstellung von Aristoteles und Kant neben dem Verschiedenen auch das Gemeinsame zwischen den traditionellen und den modernen Auffassungen der beiden Begriffe herauszustellen und zu erörtern. Im Ergebnis finden sich Gesichtspunkte, wonach sich die beiden Auffassungen gwissermaßen ergänzen könnten: Die modernen gehen mit dem Bewußtsein auf eine subjektive Erkenntnisbedingung, die traditionellen mit dem Sein der Dinge auf eine objektive reale Erkenntnisvoraussetzung. Die Untersuchung berücksichtigt auch nachkantianische Bewußtseinstheorien (Reinhold, Brentano, Husserl) sowie gegenwärtige Spezialliteratur, in der Absicht, etwas zur Klärung der beiden Begriffe Sein und Bewußtsein beizutragen: Sie erweisen sich als unlösbar aufeinander bezogen.