Die eigentlich metaphysische Tätigkeit

Über Schopenhauers Ästhetik und ihre Anwendung durch Samuel Beckett

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Der Titel des Buches ist ein Zitat von Nietzsche. Er erklärt die Kunst zur »höchsten Aufgabe und eigentlich metaphysischen Tätigkeit dieses Lebens«. In seiner umfassenden Schrift zur ästhetischen Theorie, einem Essay über Proust, spricht auch Samuel Beckett der Kunst einen metaphysischen Vorrang zu. Allein die Kunst sei fähig, die Oberfläche der Erscheinungen abzutragen und »das Geheimnis, das Wesen, die Idee, die in der Materie gefangen sind«, freizulegen. Diese frühe Schrift Becketts ist ein selbstständiger kunstphilosophischer Entwurf, der Prousts »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« als ein Stück metaphysischer Forschung deutet, die mit künstlerischen Mitteln betrieben wird. Wo Beckett in diesem Entwurf sich philosophisch verhält, nimmt er seine wichtigsten begrifflichen Werkzeuge aus Schopenhausers System.
»Die eigentlich metaphysische Tätigkeit« gibt eine Rekonstruktion von Schopenhauers Ästhetik unter den Gesichtspunkten, die für ihr Weiterleben bei ›modernen‹ Autoren, vor allem bei Beckett, entscheidend waren.
Im zweiten Teil geht Ulrich Pothast der Vermutung nach, daß Beckett in seiner eigenen Kunstproduktion sein frühes metaphysisches Konzept von Kunst nicht nur beibehalten, sondern auch resolut fortgeschrieben hat.