Das Werk von Hans Lipps ist nicht „systematisch“ in dem Sinne, dass alle Einzelprobleme von einem bereits festliegenden Grundgedanken her beleuchtet und erörtert werden; es ist vielmehr eine Kette von immer wieder neu ansetzenden Klärungen einzelner Phänomene, die alle um das Grundproblem, die „Wirklichkeit des Menschen“, kreisen. Seine entscheidenden Impulse verdankt dieses Denken der Göttinger phänomenologischen Schule Edmund Husserls, wenngleich Lipps dem Aufbau einer neuen systematischen Transzendentalphilosophie mit Vorbehalt gegenüberstand und die Berufung auf „Wesensintuitionen“ vermied. Auch wenn Lipps seine Untersuchungen als hermeneutische und existentialanalytische kennzeichnete, bewahrte er sich die Unabhängigkeit des souveränen Geistes gegenüber dem Werk Martin Heideggers.
- Veröffentlicht am Mittwoch 19. Oktober 1977 von Klostermann, Vittorio
- ISBN: 9783465012238
- 206 Seiten
- Genre: 20., 21. Jahrhundert, Hardcover, Philosophie, Softcover