Strukturale Repräsentation

von

Repräsentationen vermitteln Menschen, Tieren und künstlichen Systemen Informationen über die Beschaffenheit der sie umgebenden Welt. Die Annahme der Erzeugung von Repräsentationen lässt uns verstehen, wie Papageien einfache Wahrnehmungsbegriffe bilden, wie Ameisen den Weg zurück zum Nest finden, aber auch, wie Wissenschaftler durch Konstruktion von Modellen die Struktur natürlicher Prozesse erfassen können.
Sollen Repräsentationen einem System ermöglichen, Lösungen für die aus seiner Umgebung erwachsenden Probleme zu finden, müssen sie ihm relevante Strukturmerkmale dieser Umgebung zugänglich machen. Die im Buch diskutierten Beispiele aus der wissenschaftlichen Modellbildung, aus der Theorie der mentalen Repräsentation und der kognitiven Ethologie zeigen, wie diese grundlegende Intuition durch einen strukturalen Begriff der Repräsentation erneuert, gegen Kritik verteidigt, und zum Verständnis des Funktionierens konkreter Repräsentationen eingeSetzt werden kann. Sie machen freilich auch deutlich, dass Repräsentationen nicht in jedem Fall als „Abbilder“ äusserer Gegebenheiten aufzufassen sind – im Gegenteil, Repräsentationen können die Wirklichkeit neu erschaffen und gerade dies macht in vielen Fällen ihren Nutzen für jene Systeme aus, die über sie verfügen.