Das polnische Fenster

Deutsch-polnische Kontakte im staatssozialistischen Alltag Leipzigs 1972-1989

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„Polnisches“ übte im sozialistischen Alltag einen großen Reiz auf die Leipziger und Leipzigerinnen aus: Der mal ferne, mal nahe Nachbar (je nach Situation an den deutsch-polnischen Grenzen) war ein Stück Westen im Osten, das von offizieller Seite stetig misstrauisch beäugt wurde. Gerade Einkaufstourismus und Schleichhandel wurden zu einem deutsch-polnischen Problem und beförderten anti-polnische Ressentiments vieler Leipziger. Daniel Logemann fokussiert seine Studie brillant auf den Mikrokosmos des Alltags, dabei macht er immer wieder den „Eigen-Sinn“ der Akteure stark, der sowohl auf polnischer als auch auf deutscher Seite zu Kontakten jenseits der Systemkonformität führte.