Vereinzelte Bemerkungen zum System des magischen Ich

Studien zum kritischen Polarismus

von , ,

Geschrieben 1936-38, am Vorabend des Zweiten Weltkriegs, mit furchtlosem Blick auf die Medusenhäupter der Diktaturen, eines Dritten Reiches, eines sowjetischen Kollektivismus, auch eines Papstes, ist dieser Aufruf zur Selbsterkenntnis der Macht der Vernunft, zur Autonomie des ICH nach fast 80 Jahren noch von geradezu unheimlicher Aktualität. In konstruktiver Auseinandersetzung mit Kant und Ernst Marcus entwirft Friedlaender/Mynona das „System der Immanenz“, der Erfahrung, des Lebens. Es gibt auch „eine intelligente Wut,“ sagt er, „einen weisen Zorn gegen Irrtum, Lug, Trug“ und gegen eine Toleranz, die alles zuläßt, anstatt von klar begründeter Position aus allen Zweifel und Opportunismus scharf abzuweisen. Der Mensch, hatte er schon vor dem Ersten Weltkrieg erklärt, „hat ein wahrhaft kolossales Vertrauen zum ,Tode’“ – „er ist das wahre Rindvieh des Todes.“ Der Philosoph korrigiert nur die Druckfehler im Buch des Lebens. Die Vereinzelten Bemerkungen (243 Abschnitte) werden hier zum ersten Mal publiziert. Mit Einleitung, Stellenkommentar und Illustrationen.