Da mache ich jetzt eine Kiste drum

Über die Vitrinen von Joseph Beuys

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Die Galerie ‚art intermedia‘, eine der progressivsten Kölner Galerien, existierte nur fünf Jahre (1967 bis 1972). Dieser „Aktionsraum”, wie ihn der Avantgardegalerist, politische Journalist und Kunstkritiker Helmut Rywelski (1928 bis 1998) nannte, befand sich in der Domstraße 8, nur wenige Minuten vom Hauptbahnhof entfernt. Der feuchte und nur provisorisch weiß getünchte Kellerraum, der den antielitären Bestrebungen Rywelskis entsprach und mit einiger Berechtigung als „westdeutsches Zentrum für Aktionskunst” bezeichnet wurde, war eine erste Plattform für junge Aktionskünstler, insbesondere auch der Happening- und Fluxus-Bewegung, die inzwischen zur internationalen Spitze dieses Genres gezählt werden.

Eine Auswahl der Veranstaltungen:

Jörg Immendorf mit ‚Vietnam‘, 23. April 1966; Hans Peter Alvermann mit ‚Politische Objekte‘, 21. Mai 1966; Franz Erhard Walther mit ‚Leihobjekte‘, 3. September 1966; Nam June Paik und Charlotte Moorman mit ‚So langweilig wie möglich‘, 25. Juli 1966; Alison Knowles, Al Hansen, Emmet Williams, Dick Higgins, Wolf Vostell und andere mit ‚Juxtapositionen‘, 25. September 1966; Jörg Immendorf, Chris Reinecke, Per Kirkeby, Björn Noergaard mit ‚Deutsch-Dänische Tage‘, 15. bis 22. April 1967.

Hier entstanden auch die ersten charakteristischen Vitrinen von Joseph Beuys.