Das philosophische Verhältnis von Michel Foucault zu Martin Heidegger ist eines der großen Rätsel des 20. Jahrhunderts. Einerseits ist Heidegger für Foucault, wie er in einem Interview bekennt, „stets … der wesentliche Philosoph gewesen.“ Andererseits fehlt eine systematische Auseinandersetzung Foucaults mit Heidegger, mit der diese Aussage geprüft und konkretisiert werden könnte. Zwar gibt es gemeinsame Berührungspunkte (z. B. Kant, Nietzsche), die in der Forschung bereits breit diskutiert wurden. Eine Gesamteinschätzung des Verhältnisses der beiden Denker steht jedoch weiterhin aus.
In seiner Arbeit vergleicht Daniel-Pascal Zorn beide Denker anhand einer – im Band Entwurf einer Komparatistik reflexiver Figurationen in der Philosophie entwickelten – immanenten Vergleichsmethode. Er zeigt, dass Foucault und Heidegger gleichermaßen von reflexiven Problemlagen ausgehen und ähnliche Lösungsstrategien verfolgen. Im Vergleich beider Denkentwicklungen wird aber auch deutlich, wie Foucault die dialektischen Fallstricke vermeidet, die Heideggers Denken zeitweise und in manchen Hinsichten auch endgültig in die Irre führten.
Mit einem Vorwort von Peter Trawny
Die Arbeit wurde mit dem Dissertationspreis der Eichstätter Universitätsgesellschaft 2015 ausgezeichnet.
- Veröffentlicht am Sonntag 31. Januar 2016 von Logos Berlin
- ISBN: 9783832540340
- 313 Seiten
- Genre: 20., 21. Jahrhundert, Hardcover, Philosophie, Softcover