Schweigen in Biederdorf

Roman

von

Biederdorf gilt als bescheidene Gemeinde, als kleine Welt mit vertrauten Verhältnissen, eingespielten Regeln, ein funktionierendes Getriebe ohne nennenswerte Störung.
Vera, eine junge Lehrerin, übernimmt eine Klasse an der Volksschule und lässt sich in Biederdorf nieder. Bald vermutet sie, dass der in der Gemeinde hoch geachtete Turnlehrer Schüler sexuell missbraucht. Sie interveniert, legt sich an mit dem Schulleiter, mit der Aufsichtsbehörde, mit dem Kinderarzt etc. Es herrscht eine Kultur des Wegschauens, alle stellen sich, eine seltsame Verdrängung, schützend vor den allseits beliebten Turner, der, vielseitig engagiert in Partei und Vereinen, schlafwandlerisch die Menschen zu seinem Vorteil manipuliert. Vera trägt Beweise zusammen; es will ihr nicht gelingen, den pädophilen Lehrer zu überführen.
Sie wird zur Verleumderin, zur Nestbeschmutzerin. Infolge einer unglücklichen Verliebtheit in einen schönen Albaner wird sie als Albanernutte verschrien, gemieden und bedroht.
Sie weiss sich nicht mehr zu helfen.
Der Ertrinkungstod im nahen Fluss eines ihrer Schüler, Sohn einer alleinerziehenden Mutter, den der Pädophile bedrängt hat, erschüttert die Dorfgemeinschaft. Vera handelt wieder, die Geschichte strebt auf ein ausreichend gutes Ende zu.