Theaterbibliothek

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Jane ist Anfang zwanzig und kommt aus Mazedonien. Drohender Krieg und Wirtschaftskrise haben ihn nach Deutschland getrieben, wo er Risto um Asyl bittet, einen alten Freund der Familie, der als regimekritischer Kommunist 20 Jahre zuvor selbst aus dem damaligen Jugoslawien geflohen war. Doch der Empfang fällt eher misstrauisch als herzlich aus. Janes Gegenwart bringt Unruhe in Ristos Familie. Nicht nur, dass Ristos Tochter Agnes sich von Jane angezogen fühlt und deren Mann ihn mit seiner Eifersucht verfolgt – vor allem stellt Jane mit seinem Anspruch an ein „richtiges“ Leben jeden einzelnen vor die Frage nach der Verantwortung dem eigenen Leben gegenüber. Es kommt zur Katastrophe: Terese, Ristos Frau, bringt sich um. Risto kann seinen Teil der Verantwortung nicht leugnen; die Vergangenheit lässt sich nicht länger verdrängen. Er muss gestehen dass er nicht der Held ist, für den Jane und dessen Familien ihn immer gehalten haben. Seine damalige Flucht aus Jugoslawien war in Wahrheit keine Heldentat, sondern ein Handel: der Preis war der Verrat an seinem besten Freund.