Gefährten zur linken Hand

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Sommer 1943: In Europa wütet der Krieg. Nur San Fernando, einen unscheinbaren Badeort an der italienischen Adria, scheint er vergessen zu haben. Ein staubiges Hotel, ein verfallender Badesteg – hier hofft Stefan Farkas, Autor gefeierter Boulevard-Stücke, Kraft und Selbstvertrauen zurückzugewinnen. Bald aber erfährt er von Spannungen unter der beschaulichen Oberfläche, von der bitteren Armut der Steinebrecher und Fischer, vom tapferen Protest der Wäscherinnen. Mit dem Waffenstillstand zwischen Italien und den Westalliierten bricht in San Fernando der Aufstand gegen die Faschisten aus. Doch statt der erwarteten Briten treffen deutsche Truppen ein und schlagen die Erhebung nieder. Der Strudel des Kriegs erfaßt Farkas, und er begreift: ‚Es gibt Zeiten, in denen das einzig Nützliche der Tod ist.‘

George Tabori (1914–2007), war in den 1980er und 1990er Jahren einer der erfolgreichsten Bühnenautoren in Deutschland. Der in Budapest geborene Dramatiker, Erzähler und Regisseur schuf mit Stücken wie ‚Die Kannibalen‘, ‚Jubiläum‘, ‚Mein Kampf‘ und ‚Die Goldberg-Variationen‘ bedeutende Werke zum Holocaust. Sein Romanwerk ist im Steidl Verlag erschienen.