Durch das Violinspiel ihrer Schwester Madeleine kam die Musik in ihr Leben und ließ sie nie mehr los. Schon im Alter von sechs Jahren saß Hélène Mercier Arnault jeden Tag bis zu drei Stunden am Klavier. Mit fünfzehn verließ sie ihr Elternhaus in Montreal, lernte erst in Wien bei Dieter Weber, dann in New York an der Juilliard School. Mercier Arnault erinnert sich an die ungeheure Bereicherung durch den Unterricht bei ihren Meistern, durch das inspirierende Spiel mit Kollegen, und lässt teilhaben an ihrem leidenschaftlich gelebten Verhältnis zu den großen Alten: Spielt sie viel Schubert oder Brahms, fehlen ihr Ravel und Chopin … vor allem Chopin, ihre erste große Liebe.
Genauso eindrücklich erzählt Hélène Mercier Arnault auch von der Qual, die es bedeuten kann, die Musik zum Beruf zu haben und Ton für Ton, Jahr für Jahr ihre ästhetische Unabhängigkeit und professionelle Kreativität zu bewahren – auch vor den Herausforderungen, die ihr als Mutter dreier Kinder begegnen. Sie schreibt von dem ständigen Unterwegssein, dem Lampenfieber und von der Hingabe für ein fast unmögliches Legato.
Hélène Mercier Arnault, 1962 geboren in Montreal, lebt heute in Paris. Regelmäßig führen sie Konzertreisen als Solistin durch Europa und Nordamerika, in Deutschland war sie im Konzerthaus Berlin und im Gewandhaus Leipzig zu hören. Sie spielte mit zahlreichen Ensembles etwa unter der Leitung von Zubin Mehta mit dem Israel Philharmonic Orchestra und mit Kurt Masur am Théâtre des Champs-Elysées und im Gewandhaus Quartett, Leipzig. Die Pianistin ist verheiratet mit Bernard Arnault, dem Chef von Louis Vuitton / Moët & Chandon.
- Veröffentlicht am Samstag 23. November 2024 von Steidl GmbH & Co. OHG
- ISBN: 9783869301891
- 160 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur