Der Nichtsnutz

von

Nicht zuletzt die derzeitig herrschende „Ostalgiewelle“ und Verherrlichung der DDR motivierten mich dazu, meine persönlichen Erlebnisse aus der damaligen Zeit niederzuschreiben. Nur, wer etwas zu verbergen hat, muss es sich heute schön reden! Ich möchte nicht, dass dieser rote Terror in Vergessenheit gerät.
Man hat mich zum Problemkind gemacht. Eigentlich harmlose Lausbubenstreiche wurden dramatisiert und zum Politikum aufgebauscht. Vor allem Lehrer haben mich bevormundet und gegängelt. Über Jahre hinweg wurde mir immer wieder gesagt „Du taugst nichts, du kannst nichts, du bist ein Nichtsnutz!“. So erzog man Kinder, deren Eltern nicht in das Bild des „real existierenden Sozialismus“ passten. Und ich bin mir sicher, dass mein Schicksal kein Einzelfall ist.
Mein Buch erzählt Episoden aus der Zeit meines Heranwachsens in der ostdeutschen Kleinstadt Altentreptow in den Achtziger Jahren. Es schildert meine ganz persönliche Konfrontation mit dem damaligen System.
Teilweise heiter, aber auch sehr emotional und ergreifend möchte ich erzählen, wie ich die letzten Jahre der DDR erlebte und wie ich ungewollt zum Spielball der Machtinhaber wurde und deren Willkür ausgeliefert war.
Für mich ist dieses Buch eine Abrechnung mit der Vergangenheit. Vielleicht kann ich damit auch anderen Betroffenen Hoffnung geben und ihnen Mut machen, ihr Schweigen zu brechen.