Das Phänomen „Heimat“ beansprucht auch literarisch unübersehbar seinen Platz. Aber es ist nicht alles Gold, was da bodenständig und volkstümelnd geschrieben wird und zuweilen kann dabei durchaus nicht von Dichtkunst im eigentlichen Sinn des Wortes gesprochen werden. Michael Groißmeier jedoch gehört in Bayern zu den Autoren von hohem Rang. Seinen literarischen Namen verdankt er seinem langjährigen lyrischen Schaffen besonders in der japanischen Gedichtform von „Haiku“ und „Tanka“. Auch in seiner Prosa hat er sich nie in altbekannten Klischees begeben, weder in seiner Autobiografie „Der Zögling“, noch in seinen Erzählbänden, in denen sich das Wesen der Menschen an Amper und Glonn treffend widerspiegelt. Mit seinem Buch „Ärmelschoner und Talar“ spießt er liebevoll-sarkastisch engstirnige bayerische Kleinhäusler ebenso auf wie verschrobene Beamte, Politiker und Kirchenleute. Dies geschieht freilich in einer Form, die Sprache und Mentalität des Landes genau trifft und aus einer tiefen Zuneigung zu den altbayerischen Wurzeln entwächst. Michael Groißmeier, Jahrgang 1935, ist Lyriker und Erzähler. Seine zahlreichen Publikationen umfassen Lyrik, deutsches Haiku, Nachdichtung japanischer Haiku, Erzählungen, Kurzprosa. Sein literarisches Werk wurde ausgezeichnet u. a. mit der Bürgermedaille der Großen Kreisstadt Dachau (1984), der Ehrengabe der Stiftung zur Förderung des Schrifttums (1986) und dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1998).
- Veröffentlicht am Freitag 26. September 2003 von Turmschreiber Verlag Ingwert Paulsen jr.
- ISBN: 9783930156825
- 156 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur