In der Kajüte

Ein Roman um Klaus Groth

von

Es ist still geworden um Klaus Groth, den alten Dichter. Immer mehr zieht er sich in seine Kajüte zurück, diktiert dem Sekretär und lässt das Leben Revue passieren. Ein Lied ist es geworden, stellt er erstaunt fest, und lächelnd geht er noch einmal auf Reisen: nach Capri und anderswohin. – „Nu liggt dat Dörp in Dunkeln/ Un Newel hangt dorvör,/ Man hört man eben munkeln,/ As keem’t vun Minschen her.“ – So wie sich die Müh-lenflügel drehen, kommt alles wieder zu ihm: Lüttenheid, Tondern, die Mäd-chenschule, die Flucht nach Fehmarn, der Quickborn, die Briefe an die Braut, der Professor in Kiel, die Söhne, der Ruhm, das Glück, der Verlust, die letzte Liebe. Ein Lied ist es geworden, dieses Leben, ein plattdeutsches, denn singen, das konnte er: Alle Töne stimmen, fast alle. Heiner Egge, geboren 1949 in Heide, entdeckt in seinem dritten Roman einen fast Vergessenen wieder, der mehr war als ein Heimatdichter und doch seine Heimat feierte wie kaum ein anderer.