Traumschlösser

Gesammelte schiefe und gerade Geschichten

von ,

„Schlösser, die im Monde liegen, bringen Kummer lieber Schatz. Und im Glück Dich einzuwiegen, hast Du auf der Erde Platz“ – hat Paul Lincke komponiert. Freilich gibt es wohl niemanden, der nicht sich schon ein Schloss aus erfüllbaren Wünschen gebaut hätte – in seinen Träumen. Diese Traumschlösser können „Glück“ heißen, „Erfüllung“, „Zufriedenheit“ oder „Sehnsucht“. Sie sind Fluchtburgen, die alles beherbergen, was im wirklichen Leben nicht so geht, wie man möchte.
Um acht Erzählungen solcher Art hat Kurt Wilhelm seine „Gestalten und Gespenster“ in dieser Ausgabe erweitert. Zu den heimlichen Geistern gesellen sich verlassene Liebhaber, strebsame Polizisten, kecke Reiter, verbohrte Vogelforscher, souveräne weise, skrupellose Steuersünder, frustrierte Kritikaster, gierige Pubertierende und kluge Ratgeber. Kurt Wilhelm schildert sie zart, liebevoll und ironisch als Variationen über ein großes Thema der Menschen: unerfüllte, erfüllbare Träume. Ernst und heiter.
Kurt Wilhelm ist der Urenkel von Franz von Kobell, dem ursprünglichen Schöpfer der Erzählung vom „Brandner Kaspar“. Wilhelms berühmte Bühnenfassung des Stoffes wurde hunderte Male aufgeführt und wiederholt im Fernsehen gesendet, 1980 erhielt er dafür den Bayerischen Verdienstorden. Er ist Ehrenpräsident der „Turmschreiber“ und als Schauspieler, Regisseur und Autor weithin bekannt.