Scoglio Pomo oder Rout am Fliegenden Holländer

von

SCOGLIO POMO HEIßT DIE KLEINE FELSINSEL in der Adria, die
unentdeckt geblieben wäre, ginge es hier mit rechten Dingen zu. So aber dient Scoglio Pomo einer Gesellschaft debiler Graf Bobbys und überfressener Damen als mondäner Kurort. Es geht bunt und prunkvoll zu in diesem Atlantis des liebenswert vertrottelten Österreichertums: Man pflegt seine Marotten und lebt seinen Spleen, man feiert Bälle auf Geisterschiffen, bis der Zauber endlich schwindet, dann liegt man im Wasser. Als die britische Flotte die Märcheninsel in Trümmer schießt – ein bedauerlicher Irrtum –und dem greisen Kaiser sein Würstelfrühstück verdirbt, ist das Schicksal dieses Traumreichs endgültig besiegelt. Pomo ist eine Märcheninsel voll wunderlicher Geschichten, bevölkert von Sonderlingen von „eleganter Angetepschtheit“. Hier gibt es wirklich nichts, was es nicht gibt!
Fritz von Herzmanovsky-Orlando, das Genie der Groteske, ist längst ein Klassikaner der kakanischen Weltliteratur. „Scoglio Pomo“, zu Lebzeiten des Autors unveröffentlicht geblieben, erscheint hier zum ersten Mal als Lesefassung in einer Einzelausgabe – ungekürzt, unverändert und in bibliophiler Ausstattung. Es bildet den Auftakt zu einer 4-bändigen Ausgabe seiner wichtigsten Werke.