Der Schwätzer

Roman

von

Ewiges Bauernland, abgelegen von großen Straßen, erlebte in den vergangenen dreißig Jahren eine der einschneidendsten Wandlungen, die im gesamten westlichen europäischen Raum eingetreten sind. Als technische Ergänzung des Rhein-Main-Donau-Kanals wurden die „Fränkischen Seen“ in Mittelfranken geflutet, fünf Seen, von denen der Große Brombachsee größer als der Schlier- oder Tegernsee ist. Vor dem Hintergrund dieser Landschaft und den tief in das Leben des Einzelnen eingreifenden Veränderungen schildert der Roman einen tüchtigen und fröhlichen Schreiner, der sich als Klein-Unternehmer auf den Tourismus mit dem Bau und der Vermietung schnittiger, hölzerner Paddelboote umstellen will, aber, als Hindernisse auftreten, zu einem hartschädeligen „Michael Kohlhaas“ wird und scheitert. Parallel dazu wird behutsam in das Schicksal einer zweiten Figur geführt, eines unsteten Mannes, der zwar zunächst den Weg zu bescheidenem beruflichen Erfolg findet, dann jedoch immer deutlichere paranoide Züge entwickelt, die ihn schließlich ins gesellschaftliche Abseits führen. Die Schilderung seines Abdriftens ist eine psychopathologische Studie in nuce.