Eine Frau hält am Beginn des Alters einen langen Appell großer Stationen und großer Gestalten des Lebens, aber auch dunkler und verächtlicher Figuren aus der Unterwelt des Daseins. Vor ihr liegt das Böcklin-Bild „Villa am Meer“: Warmer Föhnsturm geht über den Felsen und die Villa, beugt die Zypressen, vor dem Felsen steht eine trauernde Frauengestalt, allein. In dieser Gestalt sieht sie sich selbst. Das Leben, von dem sie große Teile nachgelebt hat, liegt wie der Felsen und das Meer in halbem Dunkel. Nur auf dem Scheitel des Felsens gibt es Licht. So sieht sie in der Rückschau auch die wichtigsten Stationen des Lebens, am meisten die beiden Männer, die sie geliebt hat. Beide werfen breite, weithin auch dunkle Schatten. Auch für sie gilt das Wort des einen:“ Wenn man nicht vorher stirbt, erfährt man irgendwann, dass es die Menschen, mit denen man zu leben geglaubt hat, nicht gegeben hat. Gelebt haben andere.“Doch sie hält auch Rückschau auf Reichtum und Schönheit der Welt und des Lebens: Auf ihr Leben als Ärztin und als Hüterin von Getreidefeldern, Weingärten und Wäldern und auf Städte des alten Europa,die sie wie Personen geliebt hat,auf Brüssel und Budapest, Krakau, Wien und ihre Heimat Trient.
- Veröffentlicht am Donnerstag 22. Juli 2010 von Books on Demand
- ISBN: 9783839157527
- 448 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur