Schwierig genug, für die Mutter ein ge eig ne tes Weihnachtsgeschenk zu finden, wenn man ein Bub ist und sich außerdem das Geld dafür mühsam erarbeiten muß. Wenn der Bub dieses Geschenk dann auch noch so gut versteckt, daß er es am Heiligen Abend selbst nicht mehr findet, hinterläßt das Spuren in der Kinderseele. Frohe und bleibende Erinnerungen dagegen sind es, wenn man ans „Guatlbacha“ in der Familie zurückdenkt und an die Ge rüche und die Stimmung, die es so heute nicht mehr gibt.
Karl Wiedemann versteht es, die Advents zeit genau so zu schildern, wie er sie als Bub in den Nachkriegsjahren in Schliersee erlebt hat: geprägt von Bräuchen und Riten, getrübt von den vielfachen Einschränkungen dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit, durchzogen von manchen Sorgen und Ängsten, die ein Bub damals auszustehen hatte. Aber er erzählt auch einfühlsam von den klei nen Freuden, die in dieser bescheidenen Zeit eine viel größere Bedeutung hatten als heute und die sich deshalb auch tief in das Gedächtnis ein gebrannt haben; und auch manche Lausbübereien verschweigt er nicht. Beim Lesen und Vorlesen von Wiedemanns Geschichten lebt der Zauber der Adventszeit wieder auf und ein Zipfel des alten Weihnachts geheimnisses wird gelüftet.
- Veröffentlicht am Montag 1. September 2008 von Con-Text
- ISBN: 9783939813026
- 128 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur