Luisa Valenzuela ist in der lateinamerikanischen Literaturszene keine Unbekannte: von weltweit
anerkannten Autoren wie Julio Cortázar oder Carlos Fuentes hoch gelobt, hat sie seit den sechziger
Jahren des 20. Jahrhunderts konstant einen eigenständigen Weg beschritten, der zwar seine Herkunft aus der Tradition der fantastischen Literatur in Argentinien nicht verleugnen kann (Borges und Bioy Casares gingen schließlich im Haus ihrer Kindheit aus und ein), sehr rasch aber in neue, bisher
unerschlossene Gefilde aufgebrochen ist: Aufmüpfige feministische Töne mischen sich bei ihr hinzu,
eine Vorliebe für die Demontage von Klischees und ein sozialkritisches Potenzial, das auch vor Ta-
buthemen wie Folter und Diktatur nicht Halt macht. Obwohl Luisa Valenzuela eine scharfe Analytike-
rin ist (hier hat sie aus der Schule Lacanscher Psychoanalyse gelernt), beweist sie durchaus ein Faible für Elemente des Magischen Realismus, für Traumhaftes, Mystisches und Unerklärbares.
- Veröffentlicht am Mittwoch 19. November 2008 von Drava
- ISBN: 9783854355588
- 291 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur