Treibgut oder Vom Traum, ein Held zu werden

Roman

von

Zu Beginn der Erzählung im Sommer 1940 ist der „Pimpf“ Sieghard Sielensucher zehn Jahre alt und träumt wie seine Klassenkameraden davon, „ein Held zu werden“. Unter dem Einfluss der Nazi-Ideologie entsteht in der Familie eine Schwelle, jenseits der die Erwachsenen ihr Wissen vor dem Kind verbergen, das keine Schwierigkeiten in der Schule oder beim Jungvolk haben soll – „man weiß ja nicht, wie lange die Nazis an der Macht bleiben“. Kleve, die bisher vom Krieg verschonte Heimatstadt Sieghards an der niederländischen Grenze, wird 1944 von der Operation „Market Garden“ erreicht und zerstört, die Familie in die Erbärmlichkeit des Flüchtlingslebens gestoßen. Sieghard ist jetzt als Flüchtling unwillkommen, „asozial“ in einer ihm fremden, fast noch „heilen“ Welt Oberbayerns, in Burghausen an der Salzach. Nach dem Zusammenbruch des Nazireichs fühlt er sich betrogen und steht misstrauisch gegenüber einem Frieden, in dem von Dekade zu Dekade die Kalorienzuteilung auf der Lebensmittelkarte zusammenschrumpft und der Hunger größer wird. Die Erzählung reicht in die Nachkriegszeit hinein, bis zum großen Aufbruch nach der Währungsreform. Aus dem „Pimpfen“ Sieghard wird in der jungen Bundesrepublik Deutschland ein Schiffsbauingenieur. Sein Beruf bringt ihm Wohlstand und Freunde aus allen Teilen der Erde. Im Ruhestand endlich führt ihn eine Urlaubsreise nach Bayern, an die Salzach, und zu einer Begegnung und Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.