Mit dem Glück verhält sich’s sonderbar. Der Mensch, alias Homo sapiens, also ein weiser Affe, ist einerseits weise genug, um zu wissen, daß es das Glück nicht gibt, läuft ihm andererseits aber auf wenig weise Weise nach. Dieses eigentümlich affenhafte Verhalten des Menschen treibt seit Adam und Eva alle Weisen um, nicht zuletzt einen gewissen Augustus Altnickel, einen alten Dichter und Denker, der in einem paradiesischen Garten haust und denselben verkommen läßt, sich selbst übrigens auch. Altnickel, ein eher glückloser denn unglücklicher Herr, schreibt ein Buch über das Glück und untersucht das paradoxe Phänomen anhand einer Reihe von Fallstudien, sechsundzwanzig an der Zahl. Warum gerade so viele? Weil unser Alphabet sechsundzwanzig Buchstaben hat und der Autor seine Figuren in deren Reihenfolge präsentiert. Allerdings nicht von A bis Z, sondern, typisch für den Querkopf, von Z bis A. Warum? Weil Altnickel, der erste im Alphabet, immer das letzte Wort haben will. Und darum beginnt er die Serie mit Professor Zürsch, der, wie es der Zufall will, von Beruf Glücksforscher ist. Zwischen Zürsch und Altnickel wimmelt’s nur so von Glückspilzen und Unglückswürmern, und das sind mal banale, mal bizarre Typen. Da gibt es einesteils etwa ein Schulmädchen, einen Busfahrer, einen Arbeitslosen, eine Hausmeisterin und einen Straßenmusikanten. Und anderenteils zum Beispiel eine Geisteskranke, einen Eventmanager, eine Mörderin, einen Selbstmörder und einen Priester, der die Kirche haßt. Und dann auch noch ganz ausgefallene Subjekte wie einen sprechenden Kater, zwei Föten im Mutterleib und den lieben Gott persönlich, der sich zu seiner verunglückten Schöpfung äußert. Alles in allem: ein Wahnsinnshaufen. Was Wunder, daß Augustus Altnickel, der ihn zu gängeln hat, darüber den Verstand verliert!
- Veröffentlicht am Dienstag 8. November 2011 von edition fischer
- ISBN: 9783899506884
- 352 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur