Charaktere gegen die Zeit

von

Empfindend und liebevoll spricht Peter Landhausen über seine Kindheitstage. Aus Historie, Erzähltem und Erlebtem werden “Charaktere gegen die Zeit” in einer in sich ruhenden Welt.
Es war die Gegend um Hagenow Land, an der Bahnlinie Hamburg-Berlin im Mecklenburgischen, am Rande des Weltgeschehens. An stillen Abenden konnte man, besonders bei leichtem Ostwind, durch Wald und Wiesen hallend, die schnellen nach Hamburg und Berlin hetzenden Züge mit ihren Dampflokomotiven hören. Die heranwachsenden Jungs bekamen manchmal Fernweh. Sichtbar werden Leute mit ihren weniger kantigen Ecken, geprägt durch den Lebenskampf über Jahrhunderte, Charaktere gegen die Zeit. Mitgeholfen haben dabei die Völkerwanderung in der Frühzeit und der Dreißigjährige Krieg. Schweden, Fran-zosen und Russen hatten Mecklenburg auch nicht links liegen lassen. Mit dem Eisenbahnbau und der großen Entwicklung Hamburgs entstanden Hoffnungen für die “Nicht-Erstgeborenen” besser überleben zu können. Wankelmuth, der Bürgermeister, Willem, der Schauspieler gehören zu den Erzählungen, wie Onkel Johann, Hans Annemal und der französische Kriegsgefangene Marcel Dupont, der Überzeichner Rethmann, Blaak der Wortkarge, Fiete Kamin mit seinem Schalk, die förderliche Großmutter, aber auch die feine Maria, Pastor Karwand, leiderfahren und der Postbote und Ortsgruppenleiter, aber auch Bitterer Ernst.