Sind die Grönländer untreu? Die Bewohner des kleinen Dorfes am östlichen
Rand von Grönland, in das es den Kopenhagener Jesper verschlägt, sind
jedenfalls keine Kinder von Traurigkeit: Sie feiern und genießen, lieben und
betrügen einander und zeigen sich wenig beeindruckt von dem ewigen
Kreislauf aus Fortpflanzung, Geburt und Tod. Während des Jahres, in dem
Jesper die örtliche Krankenstation leitet, erlebt er mit den Dorfbewohnern so
schöne und schaurige Geschichten, wie er sie sich nicht hätte träumen lassen.
Er sieht sich vor Aufgaben gestellt, auf die er nicht vorbereitet war, wird
von seinen Patienten gezwungen, zu operieren oder Zähne zu ziehen. So lernt
Jesper den Eigensinn, aber auch den Humor und die Gelassenheit der Grönländer
kennen – und das Selbstbewusstsein der Frauen, die nicht nur beim
Fußball oder beim Poker den Ton angeben.
Kim Leine schreibt lakonisch und poetisch, mit trockenem Witz und feiner
Ironie. Er erzählt von den Menschen in einem grönländischen Dorf, von
Salomons Diskutek- und Kinobetrieb, vom Pokalsieg der Frauenfußballmannschaft,
von arktischen Stürmen, Bären im Keller und Schüssen aus dem
Nirgendwo. Der Däne Jesper begegnet destruktiven Kräften, die sich in der
Dunkelheit verbergen, aber auch einer unerwarteten Schönheit und Leidenschaft.
- Veröffentlicht am Montag 14. März 2011 von mareverlag
- ISBN: 9783866481404
- 334 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur