Generalist – Magazin für Architektur

vom Entwerfen /on Designing

GENERALIST – das neue Magazin des Fachbereichs Architektur der TU Darmstadt wird aktuelle Themen und Debatten der Praxis und der Theorie in Architektur, Städtebau und benachbarten Gestaltungsdisziplinen breit zugänglich darstellen und diskutieren. Im Sinne der im Titel repräsentierten Haltung ist die Fülle möglicher Themen im Schwerpunktteil erheblich weiter gefasst als bei spezialisierten Architekturzeitschriften.

Mit jeder Ausgabe wird ein Thema explizit beleuchtet. Die Beiträge – seien es Analysen, Interpretationen oder Positionen – sind als offene Diskussion gegliedert. Die inhaltlichen Schwerpunkte sollen sich nicht turnusgemäß wiederholen, sondern vielmehr aktuelle Entwicklungen und Trends laufend kommentieren. Dazu sucht GENERALIST jeweils einen breiten, interdisziplinären Zugang.

Über die Frage, wie man eigentlich gute Architektur macht, lässt sich trefflich streiten. Ebenso problematisch, wenngleich noch komplexer, ist wohl die Frage, wie man denn gute Architekten ausbildet. Kultur- und Baugeschichte, Darstellungstechniken, statisches Verständnis, Baustoffkunde, Fügungs- und Konstruktionsprinzipien, Grundrissorganisation, Gebäudetypologien und Stadtstrukturen sind natürlich als mehr oder weniger gefasster Wissenskanon vermittelbar; allein der Prozess, in dem ein individueller Gestaltungswille wechselwirkend mit der Theorie in einen Entwurf gegossen wird – der hat es in sich.

Die erste Ausgabe „vom Entwerfen / on Designing“ fokussiert den Aspekt des Entwerfens in der Architekturlehre und -praxis. Diese Kernkompetenz der Architektur ist eine Handlungsweise, die zwischen den Problemlösungsstrategien der Ingenieure und dem kreativen Schaffensprozess des Künstlers angesiedelt ist. Sie befähigt den Architekten, mit anderen Disziplinen fruchtbar zu kooperieren und flexibel in dynamischen Prozessen zu reagieren. Je nach Bau- oder Planungsaufgabe und je nach Verfasser fließt aus beiden Handlungsweisen mehr oder weniger viel mit ein. Routine in Kreativtechniken und ein umfassender Gestaltungsanspruch sind dafür ebenso unabdingbar wie ein breites technisches Wissen und die deduktive Systematik im Entscheidungsprozess. Wie aber ist dieses Entwerfen lernbar, und wie lässt es sich systematisch vermitteln? Und ist es überhaupt der versierte Entwerfer, den eine Architekturschule gleichsam als ihr Endprodukt zuletzt ausgibt? Wozu wird Entwerfen eigentlich gebraucht?