… und tschüss!
Alle Projekte müssen ein Ende haben. Von 1996 bis 2016 sind 20 Jahre und 30 Ausgaben ins Land gegangen – runde Zahlen. Für ein würdiges Ende gibt es keinen besseren Zeitpunkt.
Diese letzte Ausgabe stellt die Frage, ob Designer die Zukunft des Designs noch maßgeblich mittragen werden. Werden Designer in Zukunft noch gebraucht? Wir meinen ja, aber sie müssen ihren Platz neu entdecken und neu bestimmen. Die Welt ändert sich rasant. Die alten Designkompetenzen sind heute kaum noch zu erkennen. Design Thinking, Design Research sind in der Tat nicht mehr allein in der Hand von Designern. Falls übrigens der Hand noch irgendeine Bedeutung zukommt.
Das Entwerfen ändert seinen Charakter. Zeichenstift und Papier, die früheren Insignien der Designkompetenz, werden überflüssig, wenn es »alles schon im Internet gibt«. Das Internet ist nicht nur ein Ort ohne geistiges Eigentum, es ist ein Steinbruch, in dem fleißig abgebaut wird. Um diese Tatsache ein wenig zu überdecken, sucht die Designmethodologie jetzt gerne Zuflucht beim Partizipanten. Der Nutzer soll selber sagen, wie er‘s haben möchte. Und er scheint es ja auch am besten zu wissen.
Als wir mit Öffnungszeiten begannen, war die junge Designwissenschaft noch ein lohnendes Forschungsfeld. Zwanzig Jahre später drängt sich der Eindruck auf, es sei alles gesagt worden. Die Tore stehen für alle weit offen. Und die Designwissenschaft kehrt ins Labor zurück. Dort wartet kleinteilige Arbeit auf sie. Die Arbeit von Öffnungszeiten ist getan.
ISBN 978-3-7376-0241-9 (online)
ISSN 1613-5881 (print)
ISSN 2195-7568 (online)
- Veröffentlicht am Dienstag 17. Januar 2017 von Kassel University Press
- ISBN: 9783737602402
- 100 Seiten
- Genre: Design, Hardcover, Innenarchitektur, Kunst, Softcover