Neue Freiheit

Abstraktion nach 1945

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Nach Ende des Zweiten Weltkriegs entwickelte sich die Abstraktion zur „Weltsprache der Malerei“ und war auf der dritten documenta 1964 in Kassel das dominierende Idiom. Für diese Ausstellung malte Emil Schumacher drei großformatige Gemälde mit dem Titel „Documenta I, II und III“. Nach Beendigung der Ausstellung überarbeitete er das erste Bild, das ihm dabei misslang, worauf er es zerstörte. 27 Jahre später schuf er auf dem Keilrahmen des vernichteten Bildes ein neues Werk, „Palmarum“, das die Dynamik und Bewegtheit des Vorgängerbildes in die Bildsprache seines Spätwerkes überführte. Während die „Documenta“-Gemälde für seine „heroische“ Phase des abstrakten Expressionismus in Europa stehen, vertritt das 1991 gemalte Bild „Palmarum“ die nun von Dogmen und Ideologien befreite abstrakt-expressive Malerei der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Vor dem Hintergrund der Geschichte dieser drei Gemälde beleuchtet das Buch die Entwicklung der abstrakten Malerei nach 1945 mit Arbeiten Emil Schumachers und seines künstlerischen Umfelds, darunter Werken von Pierre Alechinsky, Asger Jorn, Arnulf Rainer, Gerhard Richter, Antonio Saura, KRH Sonderborg, Antoni Tàpies und Cy Twombly.