John Steinbeck, Dorothea Lange und die Grosse Depression

Sozialkritik in Literatur und Fotografie

von

Hunger, Armut, Hoffnungslosigkeit: Die Große Depression in den 1930er Jahren traf in den USA vor allem Landarbeiter und Farmpächter. Viele von ihnen machten sich auf den Weg gen Westen in der Hoffnung, auf den Plantagen Kaliforniens neue Arbeit zu finden. Präsident Roosevelt versuchte, mit seinem Reformprogramm Migration und Hunger zu bekämpfen. Auch Künstler thematisierten die Folgen der Wirtschaftskrise in ihren Werken: John Steinbecks weltberühmter Roman erzählt die Geschichte der Familie Joad, die ihre Farm aufgibt und nach Westen zieht; Dorothea Langes Fotografie wurde zum Sinnbild der Großen Depression. Evelyn Runge arbeitet Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Roman Steinbecks und den Dokumentarfotos Langes heraus. Ausgehend von der Theorie des Konstruktivismus werden biologisch-technische, soziale und mediale Determinanten dargestellt. Das Buch untersucht, inwiefern fiktionale Elemente in Literatur und Fotografie als Medien der Sozialkritik zu finden sind. Eine Analyse produktions- und rezeptionsästhetischer Bedingungen zeigt, dass sowohl literarische wie fotografische Arbeiten polyvalent zu verstehen sind – und nicht per se Bild der Welt präsentieren, wie der Begriff suggeriert.